2. Bundesliga, Frauen:
Nun fünf Siege aus sechs Partien
Die TG Nürtingen muss für den Erfolg beim ersatzgeschwächten Bergischen HC hart arbeiten
„Wir sind eben manchmal wie ein Diesel, brauchen ein wenig, bis wir warm werden“ – Manel Cirac wirkte in seinem ersten Statement direkt nach Spielende erfrischend entspannt. Nicht nur Sieg Nummer fünf aus sechs Partien beflügelte am Samstagabend in Solingen die gute Trainer-Laune. Sein Team hatte beim Bergischen HC eine fast schon kurios anmutende Leistungsvielfalt angeboten: zwei völlig missratenen Starts in beiden Halbzeiten, dann jeweils eine herausragende Schlussphase. 3:0 startete die TG Nürtingen ins Match, direkt nach der Pause fiel gar über sechs Minuten kein Treffer pro „Neckarmädels“. Die andere Seite der Medaille: Aus einem 15:12 bastelte die TG Nürtingen kurz vor Halbzeit wie aus dem Nichts ein 15:18 – sieben Minuten vor Spielende zog die TG flott von 30:30 auf 30:33 davon. TG-Spielerin Lisa Fuchs (elf Treffer, alle sieben Strafwürfe sicher verwandelt) verdiente sich an der Kanalstraße das Etikett Unterschiedsspielerin. „Besonders nach der dreiwöchigen Spielpause war es für uns wichtig, wieder in den Rhythmus zu kommen“, rekapitulierte die Rückraumstrategin. Doch nicht nur Fuchs fiel positiv auf, denn Kreisläuferin Lenya Treusch lieferte beispielsweise eine hundertprozentige Wurfquote ab. Als gewohnt kompromisslose und rustikale Arbeiterin im Deckungsverbund war sie zudem öfters gefragt. Umso mehr, weil Leonie Dreizler (verletzt) zwar auf dem Spielbogen stand, aus Vorsichtsmaßnahme aber ohne Einsatzzeit blieb. Marie-Christine Beddies? Mit wichtigen Treffern binnen 42 Sekunden zum 30:31 beziehungsweise 30:32 eine weitere Architektin für den nahezu perfekten Start in die Schlussphase. Zur Bewertung dieser Partie gehört auch, dass die Solingerinnen zwar daheim Standortvorteil hatten, jedoch massive personelle Probleme. Trotzdem leistete der BHC erstaunlich viel Widerstand. Kommenden Samstag rückt in Nürtingen der abstiegsgefährdete SV Werder Bremen an, was Erinnerungen an das 24:37-Desaster in der Hinrunde hervorruft.
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Bergischer HC