2. Bundesliga, Frauen:
TGN blickt auf Rekordsaison zurück
– und schaut bereits in die Zukunft
In ihrer zehnten Spielzeit im Unterhaus des deutschen Frauenhandballs hat die TG Nürtingen eine beeindruckende Saison hingelegt – mit Bestmarken, vollen Tribünen und einem klaren sportlichen Aufwärtstrend. Während sich das Team in der Sommerpause befindet, laufen die Planungen für die kommende Runde bereits auf Hochtouren. Der Trainingsauftakt ist für den 30. Juni angesetzt.
Spektakel und Rekorde im Wochentakt
Die vergangene Spielzeit der Nürtinger Zweitligistinnen bot Woche für Woche mitreißenden Handball. Bereits kurz vor Saisonende übertraf die Mannschaft ihre bisherige Bestleistung, als sie nach dem 34:25 Heimsieg gegen Mainz-Bretzenheim erstmals die 40-Punkte-Marke erreichte – ein Rekord, der beim darauffolgenden Auswärtssieg in Waiblingen endgültig zementiert wurde. Dass die letzten beiden Spiele verloren gingen, wird im Nürtinger Lager als Randnotiz gesehen. „Dann bleibt uns etwas für die nächste Saison – da wollen wir den Rekord natürlich noch einmal knacken“, meint Abteilungsleiter Gunnar Fischer mit einem Augenzwinkern.
Junge Spielerinnen sorgen für frischen Wind
Trotz personeller Umbrüche – mehrere erfahrene Spielerinnen beendeten im Sommer 2024 ihre Karriere – zeigte die TG Nürtingen starke Leistungen. Die teils sehr jungen Neuzugänge fügten sich hervorragend ins Team ein und trugen maßgeblich zur Erfolgsbilanz bei. Die Sorge, die neue Formation könnte sportlich nicht mithalten, erwies sich als unbegründet. „Das Gegenteil ist eingetreten – wir haben gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind“, so Fischer. Besonders beeindruckt hat ihn dabei die Entschlossenheit, mit der das Team in die Spiele ging.
Deutliche Siege statt Zitterpartien
In den allermeisten Partien überzeugte Nürtingen mit klaren Resultaten. Nur vier Spiele endeten knapp – drei davon zugunsten der TG, eines ging mit einem Tor Unterschied verloren. Besonders erwähnenswert: Nürtingen blieb als einziges Team der Liga ohne ein einziges Unentschieden und besiegte als einziger Club den späteren Meister SV Union Halle-Neustadt – und das mit einem deutlichen 36:25-Sieg am zweiten Spieltag.
Starke Rückrunde und historischer Zuschauerzuspruch
Trainer Manel Cirac, der als zahlenaffiner Stratege gilt, lobt insbesondere die Entwicklung in der zweiten Saisonhälfte. Zwischen Anfang Februar und Anfang Mai holte das Team 20 von 22 möglichen Punkten – Vereinsrekord. Insgesamt erzielte Nürtingen 944 Tore – ein Wert, der ligaweit zur drittbesten Offensive zählt.
Auch abseits des Spielfelds konnte die TG punkten: Das Zuschauerinteresse stieg auf ein Rekordniveau. Über 1000 Fans kamen Anfang Januar zum Heimspiel gegen Waiblingen – so viele wie nie zuvor. Insgesamt verzeichnete der Club 9867 Zuschauer in der Saison, im Schnitt 657 pro Spiel – ligaweit der zweithöchste Wert hinter dem Meister.
Ausblick: Die Messlatte liegt hoch
Zwar sind Mannschaft und Umfeld mit dem Erreichten hochzufrieden, doch die TG will den positiven Trend fortsetzen – auf und neben dem Feld. Die Erwartungen steigen, auch wenn Trainer Cirac seine dritte Saison als besonders herausfordernd einstuft. „Es könnte die härteste Saison bisher werden“, warnt er vor möglichen Abnutzungserscheinungen. Abteilungsleiter Fischer gibt sich hingegen gelassen: „Wir stehen voll hinter Manel – es gibt keinen Grund zur Sorge.“
Bis zum Start der Vorbereitung steht für das Team noch eine Abschlussfahrt an, bevor es wieder ernst wird. In Nürtingen ist man überzeugt: Die Rekordsaison war kein Zufall – und soll erst der Anfang gewesen sein.


