2. Bundesliga, Frauen:
Werder Bremen – TG Nürtingen
Souveräner Auftritt in der Hansestadt sichert Tabellenführung
Nach exakt sechs Minuten und sieben Sekunden hatte Lisa Fuchs offenbar genug gesehen. Per wuchtigem, platziertem Wurf zum 1:0 beendete die Nürtingerin den bis dahin torlosen Auftakt in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle. Was danach seitens der Nürtingerinnen folgte, verdiente sich das Etikett „souverän“. 18:8 der Pausenstand pro Nürtingen, 34:24 der Endstand im Match beim SV Werder Bremen. „Kompliment ans Team“, bilanzierte ein rundum zufrieden wirkender Nürtinger Coach Manel Cirac. Das Zusammenwirken zwischen Abwehr und Angriff habe gut funktioniert, die Disziplin sei bemerkenswert gewesen. Das starke Handeln in der Hansestadt baute sich von Minute zu Minute stetig auf – was nicht selbstverständlich war. Wegen eines technischen Problems am Teambus musste der komplette TGN-Tross den Weg von Hannover bis an die Fischer-Halle am frühen Nachmittag per Taxi zurücklegen. „Dies war zwar zusätzlich zur lange Anreise etwas stressig, aber vielleicht war es auch mal gut für uns, dass die Anreise nach Bremen anders läuft. Immerhin haben wir diesmal zwei Punkte geholt“, scherzte Lisa Fuchs gut gelaunt nach der Partie. Der Bus war übrigens zur Abfahrt wieder repariert. Der „Neckarmädels“-Triumph an der Weser lässt sich zum einen mit effektivem Kollektiv-Agieren begründen, ist zum anderen an auffälligen Werten einzelner Akteurinnen abzulesen. Torhüterin Sophie Leenen lieferte vor der Pause beispielsweise eine Paradenquote von 41 Prozent, Lisa Fuchs räumte mit zehn Toren Platz eins in der Treffer-Tageswertung ab, Leonie Dreizler (acht Tore) glänzte mit Würfen aus dem Rückraum als auch vom Kreis. Für Kombinationsspiel-Highlights standen zudem die Treffer zum 10:5 sowie 11:5, vollendet jeweils am Kreis von Nora Erhardt. Die TG-Akteurinnen präsentierten sich hellwach, auch was das frühzeitige Unterbinden von gegnerischen Kontern betraf. Zwar gelang es den Bremerinnen immerhin, den zweiten Abschnitt der Partie aus Ergebnissicht ausgeglichen zu gestalten, für eine Trendwende fehlte jedoch eindeutig die Dominanz. Dass die zuletzt verletzte Julia Symanzik wieder einsatzfähig war – dabei das Tor zum 34:22 markierte – eine weitere Geschichte des TG-Auftritts am vierten Spieltag der Zweiten Bundesliga. Bereits am Freitag steigt das einzige rein württembergische Duell in der Theodor-Eisenlohr-Halle. Der VfL Waiblingen rückt an.


