2. Bundesliga, Frauen:

Ein unvergesslicher Abend

Beim Derby gegen den VfL Waiblingen füllte sich die Theodor-Eisenlohrhalle bis auf den letzten Platz und wurde Schauplatz eines besonderen Kapitels in der Sportgeschichte Nürtingens.

Bereits lange vor Anpfiff um 18 Uhr zeichnete sich ab, dass der Abend etwas Außergewöhnliches werden würde. Vor dem Eingang der Halle bildete sich eine Menschenschlange, die sich bis auf die Straße zog. Der Andrang war enorm, und obwohl zusätzliche Sitzgelegenheiten aufgestellt wurden, mussten einige auf Anweisung der Schiedsrichter wieder entfernt werden. „Wir hatten mit 800 Zuschauern gerechnet, aber 1050 sind unglaublich“, freute sich TG-Abteilungsleiter Gunnar Fischer über die Rekordkulisse. Auch der sportliche Leiter Philipp Henzler zeigte sich begeistert: „Das war ein perfekter Abend.“

Die Halle, die offiziell 1050 Zuschauer fasst, war bis zum letzten Stehplatz gefüllt – ein Rekord für Handballspiele an diesem historischen Ort. Während einige Fans sogar auf Stühlen standen, sorgte der TG-Freundeskreis am Eingang dafür, dass alle Neuankömmlinge über die beengten Platzverhältnisse informiert wurden.

Der Abend stand ganz im Zeichen des 10-jährigen Jubiläums des TG-Aufstiegs in die 2. Bundesliga. Der Verein hatte ehemalige Spielerinnen eingeladen, um dieses besondere Ereignis gemeinsam zu feiern. „Dreiviertel der Aufstiegsmannschaft waren dabei“, erklärte Denise Kunicke. Gemeinsam mit früheren Weggefährtinnen wie Verena Breidert, Christine und Kerstin Foth ließ sie das Derby noch lange nach Spielende Revue passieren. „Die Stimmung war großartig, aber es ist ein ganz anderes Gefühl, als Zuschauerin dabei zu sein“, sagte Kerstin Foth, die in der vergangenen Saison selbst noch auf dem Feld stand.

Eine besondere Würdigung erhielt auch Aufstiegstrainer Stefan Eidt, der von Fischer zu einem spontanen Interview auf das Spielfeld gebeten wurde. „Es war toll, mal wieder hier zu stehen“, sagte Eidt, der aktuell eine Pause vom Trainergeschäft einlegt, aber den Verein weiterhin verfolgt.

Für Spielführerin Benitta Quattlender war es ein emotionaler Abend, denn es dürfte ihr letztes Derby gegen Waiblingen gewesen sein. Die 29-Jährige wird ihre Karriere am Saisonende beenden. „Ich habe mich lange mit der Entscheidung auseinandergesetzt, und sie steht fest“, erklärte sie. Die Rekordkulisse rief jedoch viele Erinnerungen an die vergangenen zehn Jahre wach: „Als ich Stefan beim Interview sah, kamen die ganzen Momente noch einmal hoch.“

Auch abseits des Spielfelds war der Abend ein voller Erfolg. Bei einer Verlosung konnten Fans exklusive Jubiläumstrikots gewinnen, die sich großer Beliebtheit erfreuten. „Die Lose waren innerhalb kürzester Zeit weg“, berichtete Fischer zufrieden. Für die TG Nürtingen war dieser Abend ein Meilenstein, nicht nur sportlich, sondern auch in der Verbindung zwischen Verein, Fans und Ehemaligen. „Das war das Rekordspiel schlechthin“, resümierte Henzler und verwies auf die intensive Vorbereitung und Werbung im Vorfeld.

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