2. Bundesliga, Frauen:

Minuten zum Vergessen

Direkt nach der Pause verliert das TG-Team den Faden, kassiert folglich in Leipzig die dritte Saisonniederlage.

Der Auftritt der TG Nürtingen in Leipzig begann passabel, doch zu Beginn der zweiten Halbzeit lief fast alles schief, was schieflaufen kann. Am Ende stand eine 27:33 (14:14)-Niederlage. „Wir haben das Spiel zwischen der 32. und 37. Minute verloren“, stellte dementsprechend TG-Trainer Manel Cirac zerknirscht fest. Nach mit Bravour bestandener Prüfung zum EHF-Master-Coach, war der 36-Jährige am Morgen von Wien aus kommend dem Team nach Leipzig gefolgt und pünktlich vor Ort.
Was er zu sehen bekam, stimmte ihn zunächst heiter. In der ersten Halbzeit agierte die Turngemeinde auf Augenhöhe, wobei bereits vor der Pause die Anzahl von Leichtsinnsfehlern und Fehlwürfen auffiel. Zudem hatte das Cirac-Team Probleme, insbesondere die polnische Nationalspielerin Joanna Granicka sowie Marlene Tucholke in den Griff zu bekommen. Das 14:14-Pausenresultat kaschierte diesen Umstand noch, weil auch der HCL gute Gelegenheiten für Treffer liegenließ.

„Dann sind wir extrem schlecht in die zweite Halbzeit gestartet“, bewertete TG-Kapitänin Benitta Quattlender die Frühphase nach der Pause. Unsaubere Pässe, Unterzahlspiel, vergebene freie Würfe – und zum Abschluss der Horrorminuten ein von Leonie Dreizler an den linken Außenpfosten geworfenener Siebenmeter. Aus einem 14:14 wurde ein 15:21. Nicht das einzige Problem. Es mehrten sich zum Beispiel Gegentore aus dem Rückraum. „Leipzig ist individuell sehr stark und kaum zu stoppen“, analysierte Spielführerin Quattlender, „denn sie binden immer zwei gegnerische Spielerinnen und kommen dadurch teilweise recht frei zum Wurf.“ Die Gastgeberinnen bedienten sich in der Tat reichlich am Gabentisch, verteidigten den komfortablen Vorsprung von bis zu sechs Toren weitgehend ungefährdet. „Wir haben zum Beispiel über außen nur zwei von elf Würfen im Leipziger Tor untergebracht“, monierte derweil Coach Cirac, allerdings hätten die Leipzigerinnen speziell nach der Pause eine überragende Performance abgeliefert. „Die Niederlage tut auf jeden Fall weh, weil wir eigentlich lange im Spiel gleichauf waren, unsere Chancen hatten“, bilanzierte Benitta Quattlender.
Faktische Folgen der Pleite? Die TG hat Tabellenplatz vier eingebüßt, tummelt sich jetzt zusammen mit dem Bergischen HC und just dem HC Leipzig (alle 14 Pluspunkte) in einer Verfolgergruppe des Spitzenreiters Halle-Neustadt (20:2 Punkte). Zwei Partien stehen 2024 noch auf dem Programm: kommenden Samstag daheim gegen den ESV Regensburg, drei Tage vor Heiligabend bei der TSG 1846 Mainz-Bretzenheim.

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